Georg Friedrich Degner

geb. 01. März 1782, gest. 17. Oktober 1832

 

Georg Friedrich Degner verbrachte seine Jugendjahre im väterlichen Hause in Schweinfurt.

Im Jahre 1796 kam er in die hiesige Rats-Apotheke in die Lehre und arbeitete danach als Apothekergehilfe in Speyer, Mannheim, Emmendingen, Thun und Basel, wo er die ausgezeichnetesten Zeugnisse hinsichtlich seiner wissenschaftlichen Bildung als auch seiner Führung erhielt.

Im Jahre 1814 kehrte er nach Schweinfurt zurück und kaufte die Rats-Apotheke (spätere Stadt-Apotheke). Hier wirkte er mit unermüdlicher Tätigkeit dem Betrieb der Apotheke und in den freien Stunden vorrangig der Wissenschaft, dabei im Besonderen der Physik und der Chemie, in denen er besondere Kenntnisse erworben hatte.

Im Jahre 1818 richtete er für seine Apotheke und sein Wohnhaus die revolutionäre Neuerung einer Gasbeleuchtung ein; im Jahre 1822 verfasste er eine viel beachtete Hypothese über Licht und Wärme.

Das Zutrauen und die allgemeine Achtung, welche er wegen seiner Rechtschaffenheit und unfassenden Kenntnissen genoss, seine uneigennützige Gefälligkeit gegen jedermann waren der Grund, dass er von seinen Mitbürgern zu mehreren Ehrenämtern gewählt wurde. Schon früher war er Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, sowie auch des pharmazeutischen Vereins in Bayern, wo er vier Jahre lang als Kreisvorstand wirkte und schließlich als Ehrenmitgleid aufgenommen wurde.

1829 wurde er zum Landrat des Untermainkreises gewählt; doch musste er dieses Amt aufgrund von Erkrankung ablehnen. Auch aus diesem Grund verkaufte er im selben Jahre seine Apotheke, die er nach dem Urteil von Kunstverständigen zu einer wahren Musterapotheke erhoben hatte.

Er hoffte, durch diese Entlastung seine wissenschaftlichen Beschäftigungen fortsetzen zu können und, bei weniger körperlicher Anstrengung, seine Gesundheit wieder herzustellen; jedoch hinderte eine zunehmende Leberkrankheit hieran und nach jahrelangem schweren Leiden verstarb er am 17. Oktober 1832 in seiner Heimatstadt Schweinfurt.

Seinem Nachruf entsprechend sei er edel, heiter, offen und fest in seinem Charakter, aufrichtig und treu in seiner Freundschaft, tätig und streng in seinem Geschäftsleben, gründlich und konsequent in allem, was er dachte und tat, gewesen. Seine Bescheidenheit habe ihm nur erlaubt, im Stillen nützlich zu sein, ohne in der Öffentlichkeit deshalb glänzen zu wollen.

 

Veröffentlichung im Pharmazeutischen Intelligenzblatt 1819
Veröffentlichung im Pharmazeutischen Intelligenzblatt 1819