Olympia Morata

Olympia Fulva Morata; Kupferstich von Brühl um 1740
Olympia Fulva Morata; Kupferstich von Brühl um 1740

Olympia Fulva Morata wurde 1526 in Ferrara in Italien geboren.

Die Gattin des Herzogs Ercole II., Renata von Frankreich, hatte die Ausbildung ihrer ältesten Tochter Anna dem Schweinfurter Humanisten Johannes Sinapius übertragen. Olympia Morata wurde dessen Gesellschafterin. 

Im Jahre 1550 heiratete Olympia den aus Schweinfurt stammenden Arzt Andreas Grundler, der zum Kreis der Humanisten am Hofe von Ferrara gehörte.

Ihr Ehemann A. Grundler erhielt noch im gleichen Jahre den Posten als Stadtarzt in Schweinfurt. Olympia Morata folgte ihrem Mann nach Schweinfurt.

Dem Ehepaar winkte jedoch nicht lange das Glück, denn im Jahre 1554 wurde Schweinfurt im Zweiten Markgrafen-Krieg vom großen Stadtverderben getroffen.

Als im Juni des Jahres 1554 die feindlichen Truppen in die Stadt eindrangen wollten beide in die St. Johanniskirche flüchten. Ein Landsknecht warnte sie und sie verliessen die Stadt und flohen über Hammelburg zum Grafen von Rieneck, der sie freundlich aufnahm. Sie hatten damit großes Glück, denn die St. Johanniskirche brannte ab und die dorthin Geflohenen kamen fast alle ums Leben.

 

Denkmal für Olympia Morata Brückenstraße Schweinfurt. Sie wohnte in der Brückenstraße 12
Denkmal für Olympia Morata Brückenstraße Schweinfurt. Sie wohnte in der Brückenstraße 12

Graf Eberhard v. Erbach wurde ein Freund des Andreas Grundler und Olympia Moratas und sie konnte dort auch eine große Krankheit durchstehen.

Graf Eberhard half ihnen und vermittelte sie an den Pfalzgrafen Freidrich von der Pfalz. Dieser ernannte Grundler zum Professor für Arznei- und Heilkunde an der Universität Heidelberg. Leider verstarb Olympia Morata bereits ein Jahr später am 26. Oktober 1555 im Alter von nur 29 Jahren. Nur wenige Wochen später verstarben auch Andreas Grundler und der jüngere Bruder Olympias an der Pest. Sie wurden in einer Kapelle der St.-Petri-Kirche in Heidelberg beerdigt.

 

Olympia Morata war insbesondere in der damaligen Zeit eine ganz besondere Frau. Sie war äußerst gebildet und selbstständig. Sie schrieb viele Gedichte, Übersetzungen und andere Werke, die mit Hilfe des Humanisten Celio Secondo auch veröffentlicht wurden.

 

In Schweinfurt wurde das Olympia-Morata-Gymnasium nach ihr benannt.

 

Siehe auch:

Werke Olympia Moratas