Ernst Sachs

Ernst Sachs
Ernst Sachs

Ernst Sachs wurde am 22. November 1867 in Konstanz geboren. Als er im Alter von 26 Jahren nach Schweinfurt zog, zählte die Stadt Schweinfurt kaum mehr als 13.500 Einwohner und war strukturell eine Handwerkerstadt.

Ernst Sachs war ein leidenschaftlicher Sportradfahrer. Nach einer schweren Sportverletzung konzentrierte er sich auf die Entwicklung einer Fahrradnabe, die im Jahre 1893 patentiert wurde.

Er gründete zusammen mit Karl Fichtel 1895 die "Schweinfurter Präcisions - Kugellagerwerke Fichtel und Sachs" und schaffte 1903 mit der Torpedo-Freilaufnabe den großen wirtschaftlichen Durchbruch. Als im Jahre 1911 sein Firmenpartner Karl Fichtel starb, beschäftigte das Unternehmen bereits mehr als 2600 Mitarbeiter und die Firma hatte Zweigwerke sowohl in europäischen Nachbarländern als auch in den USA. Die Firma hatte bereits zu diesem Zeitpunkt Weltrang.

Ernst Sachs war politisch Mitglied der DVP, engagierte sich jedoch zusammen mit dem Schweinfurter Oberbürgermeister Dr. Benno Merkle gegen die NSDAP.

 

 

Die Firma Schweinfurter Präcisions-Kugellagerwerke Fichtel und Sachs im Jahr 1906 auf einer Postkarte
Die Firma Schweinfurter Präcisions-Kugellagerwerke Fichtel und Sachs im Jahr 1906 auf einer Postkarte

Die schwierigen wirtschaftlichen Gegebenheiten nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg gaben dem Fahrrad als Transportmittel Auftrieb. Dennoch waren es auch für Ernst Sachs schwierige finanzielle Verhältnisse, denn es folgte die große Superinflation und in jener Zeit waren die Risiken unüberschaubar. Ernst Sachs entschloss sich deshalb, sein Unternehmen, für das er die volle Haftung und somit das ganze Risiko allein zu tragen hatte, in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln.

Mit in den Vorstand rückte schließlich auch sein Sohn Willy Sachs auf. Als Ernst Sachs am 02. Juli 1932 in Schweinfurt verstarb war das Unternehmen zu einem Großunternehmen entwickelt und Schweinfurt hatte 10.000 industrielle Arbeitsplätze und ca. 33.000 Einwohner.

Das Geburtshaus von Ernst Sachs in Konstanz
Das Geburtshaus von Ernst Sachs in Konstanz
Die Eltern von Ernst Sachs
Die Eltern von Ernst Sachs
Ernst Sachs mit 18 Jahren
Ernst Sachs mit 18 Jahren
Ernst Sachs auf der jagd in der Rechenau
Ernst Sachs auf der jagd in der Rechenau
Der König zu Besuch in Schweinfurt: Ludwig III. flankiert von Betty und Ernst Sachs am 2. Mai 1917.
Der König zu Besuch in Schweinfurt: Ludwig III. flankiert von Betty und Ernst Sachs am 2. Mai 1917.
Familie Ernst Sachs mit Chauffeur
Familie Ernst Sachs mit Chauffeur
Familie Sachs 1915
Familie Sachs 1915
Familie Sachs 1915
Familie Sachs 1915
Familie Sachs 1915
Familie Sachs 1915

Treffen während des Ersten Weltkrieges: Ein gutes Verhältnis hatten die Familien Sachs und Höpflinger. Von rechts: Ernst Sachs, Rudolf Baier, Ernestine Baier (geborene Höpflinger), Betti Sachs, Willy Sachs, daneben wahrscheinlich eine weitere Höpflinger-Tochter mit Ehemann 

Ernst Sachs führt Gäste durch seinen Betrieb
Ernst Sachs führt Gäste durch seinen Betrieb
3 Tage nach seinem Tode (02.07.1932), am 05.07.1932 gab es einen großen Leichenzug zum Grab von Ernst Sachs im Hauptfriedhof (hier in der Schultesstraße) - Herzl. Dank an Frau Maria Klein aus Würzburg, die dieses Foto zur Verfügung gestellt hat
3 Tage nach seinem Tode (02.07.1932), am 05.07.1932 gab es einen großen Leichenzug zum Grab von Ernst Sachs im Hauptfriedhof (hier in der Schultesstraße) - Herzl. Dank an Frau Maria Klein aus Würzburg, die dieses Foto zur Verfügung gestellt hat
Zug durch die Neutorstraße
Zug durch die Neutorstraße

 

Die Trauerrede, die Oberbürgermeister Dr. Benno Merkle am Grab des Ernst Sachs anlässlich seiner Beisetzung hielt, begann wie folgt:

"Sehr verehrte Trauerversammlung!

Die Stadt Schweinfurt, die zu vetreten ich die Ehre habe, hat einen großen Verlust erlitten. Ein bedeutender Mann, ein lieber Mann, ein treuer Gatte, den wir auch geliebt haben, ist heimgegangen. Er ist von uns gegangen viel zu früh und viel zu bald. Die ganze Stadt spricht durch mich zu den Angehörigen, die ganze Stadt trauert in all ihren Teilen, in all ihren Kreisen und - gottlob! ohne Rücksicht auf Stand, ohne Rücksicht auf Konfession. Jeder weiß, wer heute von dieser Arbeitsstätte hinausgetragen wird. Ich spreche deshalb den Angehörigen unser herzlichstes Beileid und unsere liebevolle Teilnahme und verspreche ihnen, dass wir auch mit ihnen gehen, und verspreche ihnen, dass wir auch zu ihnen gehören, der Stadtrat, die Verwaltung und diese ganze Stadt. Das Band, das der Verstorbene geschlungen hat, das soll auch weiter bleiben mit uns.

In dieser weihevollen, heiligen und ernsten Stunde all das zu sagen, was diese Stadt und ihr Vertreter ihnen zu sagen hätte, die Zeit, so lange der Tag vorhanden ist, sie würde nicht reichen, und wir wollen ihm die Ruhe gönnen, die er verdient. Die Zeit ist viel zu kurz, um all das zu sagen, was er uns gewesen ist. Es ist viel zu viel, was ich ihnen zu sagen hätte von all den hunderten Besprechungen, die wir und ich mit ihm gehabt haben. Wir sind zu Nahe dem Grabe, zu nahe unserem Schmerz, um mehr sagen zu können als das eine, dass er viel, so viel für uns getan hat ........."

 

Ernst-Sachs-Gedächtnis-Feier in der Zeit des Nationalsozialismus - Diese Zeitepoche wollte Ernst Sachs nicht. Er war ein erklärter Gegner der NSDAP
Ernst-Sachs-Gedächtnis-Feier in der Zeit des Nationalsozialismus - Diese Zeitepoche wollte Ernst Sachs nicht. Er war ein erklärter Gegner der NSDAP

 

Das Grab von Ernst u. Willy Sachs im Schweinfurter Hauptfriedhof

 

Buch von Robert Allmers (Berlin) über Ernst Sachs, erschienen nach seinem Tode

Robert Allmers war ein deutscher Industrieller und von 1926 bis 1945 Präsident des Reichsverbandes der deutschen Automobilindustrie, der Vorgängerorganisation des Verbands der Automobilindustrie

 

Bitte durch Anklicken vergrößern

 

 

Die Zeitschrift "Der Ansporn", erschienen am 4. März 1932, würdigte die Leistung von Ernst Sachs in einer Titelstory: