Friedrich Fabri

Friedrich Fabri wurde am 12. Juni 1824 in Schweinfurt als einziger Sohn des E. F. W. Fabri, einem Würzburger Dekan und Kirchenrat, geboren. Er verbrachte nur seine Kindheit in Schweinfurt, wo er die Schule besuchte.

Wie sein Vater studierte er Theologie an der Universität in Erlangen und Berlin.

Nach seinem Studium nahm er in Würzburg die Tätigkeit als evangelischer Stadtvikar auf und ab 1851 wurde er Pfarrer in Bonnland bei Würzburg. Dort heiratete er schließlich auch seine Frau Henriette Brandt.

1857 nahm er eine Stelle als Leitender Inspektor bei der Rheinischen Mission in Bremen an, wo er sich intensiv um die Verbesserung der Ausbildung von Missionskandidaten bemühte. Er arbeitete an einer Optimierung der Kommunikation und Vernetzung aller Missionare. Er gründete die Kontinentale Missionskonferenz in Bremen, die erstmals 1866 zusammentrat und mit der die evangelischen Missionswerke zusammengebracht wurden.

Ein wesentliches Verdienst Fabris war sein striktes Eintreten für eine Trennung von Kirche und Staat. Auch förderte er die Dezentraliserung der evangelischen Kirche. Das Amt des Leitenden Inspektors hatte er 27 Jahre inne und zog sich anschließend zurück, um sich einer publizistischen Arbeit zu widmen, mir der er sich für die deutsche Kolonialpolitik einsetzte.

Fabri wurde auch Honorarprofessor an der Universität in Bonn.

Er befasste sich mit dem Thema "Auswanderung" und gründete im Jahre 1865 ein Komitee "für die protestantischen Deutschen in Brasilien" und eine "Evangelische Gesellschaft für die protestantischen Deutschen in Amerika". Letztere leitete er über viele Jahre bis zu seinem Tode im Jahre 1891.

Er vertrat auch sehr merkwürdige Thesen, so jene vor dem Hintergrund der Revolution im Jahre 1848, dass durch die Deportation von revolutionären deutschen Arbeitern in deutsche Siedlungskolonien soziale Probleme und Überbevölkerung in Deutschland gelöst werden könnten.

Mit seinem Buch "Bedarf Deutschland der Kolonien?" forcierte er die Diskussion um die deutsche Kolonialpolitik.

Sein Traum war die Gründung einer großen deutschen Kolonie in Brasilien, die er jedoch nicht verwirklichen konnte. Gegen Ende seines Lebens hielt er viele Reden, mit denen er deutsche Kolonialpolitik propagierte.

Fabri starb am 18. Juli 1891 in Würzburg nach schwerer Krankheit.

Von ihm gibt es eine Vielzahl von Publikationen, darunter "Briefe gegen den Materialismus" (1855), "Über die Wohnungen der Arbeiter" (1861), "Die Stellung des Christen zur Politik" (1863), "Bedarf Deutschland der Kolonien?" (1879) und "Fünf Jahre Deutscher Kolonialpolitik" (1889).