Bergheide

Bei dem Dörfchen Weyer erhebt sich gegen den Main zu ein sanfter Hügel, "Schloßhügel" genannt. Die Schweinfurter nennen ihn Bergheide. Wo heute an den kahlen Grashängen des leicht ansteigenden Berges Schafe weiden, stand vor alter Zeit noch eine bereits 1205 genannte Ritterburg. Noch deutlich ist an dem Abhang der Burgweg zu erkennen und auf dem Gipfel des Hügels ist noch der eingefallene 15 m breite Ringgraben erhalten. Sonst erinnert nichts mehr an die ehemalige Burg außer einer Sage von ihrem Untergang zu Anfang des 15. Jahrhunderts.

Die Burg Bergheide gehörte vor Zeiten dem Ritter von Bergheide. Er war auch der Lehensherr des untergegangenen Dorfes Bergheide, das zu Füßen des Berges lag. An ihm floss der Bergheider Arm des Maines vorbei und trieb dort eine lustig klappernde Mühle. Die Grundmauern dieser Mühle sind noch jetzt erkennbar. Auch stehen heute noch Grenzsteine dort mit dem Abtsstab von Ebrach, da die Mühle lange von den Ebracher Mönchen zur Vermahlung ihres Getreidezehnts benutzt worden war. Sonst erinnert nur ein trüber Wassertümpel an die Mühle und das verschwundene Dorf Bergheide. Die Flur trägt heute den Namen "an den Mühlleiten" und von Gochsheim führt ein Weg dorthin, der "Mühlpfad" heißt.

Eine Tages weilte der Ritter von Bergheide als Gast im Schlosse zu Mainberg. Beide Ritter verband eine innige Freundschaft. Bergheide soll sogar mit dem Schloß Mainberg durch einen unterirdischen Gang verbunden gesen sein, der unter dem Main durchgeführt habe. Zusammen konnten die beiden Ritter auch die alte Straße am Main überwachen und fremden Herren den Durchweg entlang des Maines verwehren. Das muss einem fremden raubritter missfallen haben. Als er durch seine Kundschafter von der Abwesenheit des Ritters von Bergheide erfuhr, überfiel er die Burg, brandschatzte sie und setzte zuletzt den roten Hahn aus Dach. Von Mainberg aus sah der Ritter von Bergheide plötzlich seine Burg in Flammen aufgehen. Bis er über den Main zurückkam, war es zur Rettung zu spät und die Brandstifter über alle Berge. Er stürzte sich in die rauchenden Trümmer und kam so selbst ums Leben. Die Burg zerfiel in den folgenden Jahren immer mehr und heute schlafen die verkohlten Mauersteine unter dem eingestürzten Ringgraben.