Der Schatz im Heubühl

Heubühl heißt heute noch ein Ortsteil von Grafenrheinfeld. Von ihm erzählt man sich eine Sage.

Es war im Schwedenkrieg. Mehrmals wurde unsere Heimat von kaiserlichen und schwedischen Truppen heimgesucht. Als 1631 Gustav Adolf kam, mussten die katholischen Dörfer immer wieder Geld und Getreide für die Soldaten und die Kriegskosten aufwenden und die Wiesen wurden zur Fütterung der Pferde des Kriegsvolks abgemäht. 1641 kamen die Schweden zum zweiten Male und verwüsteten Grafenrheinfeld aufs Schlimmste.

Als da die Grafenrheinfelder hörten, dass die Gefürchteten wieder ins Land zogen und schon in Schweinfurt angekommen seien, richteten sie alles zu ihrem Empfang her. Einige Bauern, die noch etwas über die ersten Kriegsjahre gerettet hatten, beschlossen, ihr sauer verdientes Geld und ihre letzten Kostbarkeiten zu vergraben. Sie nahmen einen kupfernen Kessel, taten ihre Schätze hinein und vergruben ihn draußen auf dem "Heubühl". Wie dann die Schweden kamen und nichts mehr zum Mitnehmen in den Häusern fanden, zündeten sie das Dorf an und verwüsteten die Ortschaft. So wollte es das Unglück, dass gerade die Bauern, denen die versteckten Reichtümer gehörten, umkamen und sonst niemand davon wusste.

Viele Jahre später sahen einmal Leute auf dem Heubühl ein kleines Flämmchen aufleuchten und solches wurde dann noch öfters gesehen. Nun gruben einige Männer auf der angezeigten Stelle nach und fanden den Kessel. Sie freuten sich, hoben ihn heraus aus dem Boden und wollten ihn eben forttragen. Da kam just eine Fuhre Heu daher gefahren. Es war aber der Teufel, der ihnen den Schatz nicht gönnte. Gerade bei den Schatzgräbern schien die Fuhre umzufallen und sich auf die Seite zu legen. Erschreckt sprangen die Männer auf die Seite, um nicht unter die Fuhre zu geraten. Der Kessel war dann auf einmal verschwunden. Sie hatten nur noch den Henkel in der Hand. Und auch die Fuhre Heu war auf einmal weg und wie vom Erdboden verschluckt. Die Männer hörten nur noch das höllische Lachen des Teufels, der sich freute, dass sein Streich gelungen war.