Hl. Geist Kirche

Der Grundstein für die in neoromanischem Stil gebaute, älteste noch erhaltene katholische Kirche Schweinfurts, wurde am 03.07.1898 gelegt. Als am 02.03.1902 die Kirche geweiht wurde, war der Turm in der heutigen Höhe noch nicht fertig gestellt, denn trotz Durchführung einer groß angelegten Lotterie zum Bau der Kirche reichten die vorhandenen Mittel nicht. Bis zur Fertigstellung des Turmes in voller Höhe von mehr als 56 m dauerte es bis in das Jahr 1911.

Lotterielos zur Finanzierung des Kirchenneubaues
Lotterielos zur Finanzierung des Kirchenneubaues

Die äußere Erscheinung des Gebäudes im neoromanischen Stil lässt den Betrachter an die Kreuzform mittelalterlicher Kathedralkirchen denken.

Die Umgestaltung der 60er-Jahre fiel in eine Zeit, in der architektonisch klare Linien und glatte Flächen gefragt waren. Und so wurde in der Kirche 'gründlich aufgeräumt'. Vieles wurde entfernt, übertüncht oder zugemauert, und es stellt sich die Frage, ob alles was verändert wurde, auch richtig war.

Neu entstanden sind der Josefsfries und der Hl. Sebastian von Heinrich Söller, der Tabernakel von Ludwig Bossle und die Betonglasfenster in den Apsiden von Hanns und Sela Bail.

Sehenswert ist vor allem das Hauptportal mit der Figur des Königs David und der Darstellung des ersten Pfingstfestes. Zwei Nebenportale zeigen den Propheten Zacharias und die Taufe Christi sowie die Verkündigungsszene. Beachtenswert ist der Turm mit einer hohen Marienstatue. Vier Altäre sind im Inneren der Kirche vorhanden.

links das ehem. landwirtchaftl. Gebäude des Hospitals zum Hl. Geist
links das ehem. landwirtchaftl. Gebäude des Hospitals zum Hl. Geist

Die Kirche wurde gebaut an der Stelle der Spitalkirche zum Hl. Geist, die im zweiten Stadtverderben im Jahre 1554 zerstört wurde. Die Nachfolgekirche aus dem Jahre 1598 wurde im Jahre 1896 abgerissen, um dem Neubau Platz zu machen.

Links der Kirche (Westseite) steht noch ein Teil des ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäudes des 1364 urkundlich bezeugten Hospitals zum Hl. Geist, welches beim großen Stadtverderben im Jahre 1554 zerstört und bis 1612 wieder aufgebaut wurde.

Weitere Informationen:

Architekt: Anton Leipold, Würzburg

Entwurf Fassadenturm und Inneneinrichtung: Prof. Jakob Angermair, München

Umgestaltung 1959/61 nach Plänen v. Wolf Eschenlohr, Würzburg

Renovierung 1974 Diözesanbaumeister Hans Schädel und Architektenehepaar Ebert

Portalskulpturen: Prof. Georg Wrba, München

Bildwerke Hauptapsis: Buscher und Pruska, München

Reliefs St.-Josefs-Altar: Prof. Balthasar Schmitt, München

Fries mit Szenen des Lebens des hl. Josef: Heinrich Söller, Schweinfurt

Die Kirche erscheint ähnlich einer romanischen Basilika mit 56m Länge und 20m Breite.

Wer die Kirche durch das Hauptportal betritt blickt durch das Hauptschiff direkt auf das monumentale Kreuz des Schweinfurter Künstlers Heinrich Söller. Darunter befindet sich der Hauptaltar, der sich auf einem Sockel erhöht präsentiert.

 

Über dem Haupteingang befindet sich das von Prof. Wrba gefertigte Tympanon. Es zeigt die 12 Apostel bei der „Ausgießung“ des Hl. Geistes, darunter mittig die Statue des Königs David, der in seinen Psalmen die Sendung des Hl. Geistes ankündigte. Dort auch die Inschrift: Ecco Virgo conspiet (Siehe, die Jungfrau wird empfangen)

Der Bogen über dem Nebenportal auf der rechten Kirchenseite zeigt die Taufe Jesu, darunter die Staue des Propheten Zacharias mit der Inschrift: In illa die erit fons patens (In jenen Tagen wird die Quelle sich öffnen)

 

Die Turmspitze wird erhöht durch die Statue der Mutter Gottes Maria.

Die größte der 5 Turmglocken, gestiftet von Hedwig Fichtel, der Gattin des ehemaligen Fichtel&Sachs-Eigners , wiegt 4200 kg. Markant auch die riesigen Zifferblätter der Turmuhr mit einer Fläche von jeweils 3,3 mal 3,3 m. Sie sollten einst in der ganzen Innenstadt sichtbar sein.

Kleine Besonderheit am Rande: Achten Sie einmal auf eine kleine braune Metallplatte rechts neben dem Haupteingang. Hier ist noch eine alte Höhenmarke aus dem "Dritten Reich" angebracht. Nicht klar ist, welche Höhe hier angezeigt werden soll?