Josef Säckler

1865 - 1932

Josef Säckler war einer der Gründer der Schweinfurter SPD. der geborene Kulmbacher kam im Alter von 22 Jahren im August 1887 nach Schweinfurt. Er arbeitete in der Schuhfabrik Heimann und wohnte zunächst in der Neutorstraße 31.

Im Sommer 1889 gelang es ihm zusammen mit seinen Gesinnungsgenossen Georg Barthel, Friedrich Rätzer und Albert Feer den "Wahlverein zur Erziehung volksthümlicher Wahlen" zu gründen.

1891 bis 1896 weilte er in Augsburg und war dort für die SPD parteipolitisch tätig. Wieder zurückgekehrt nach Schweinfurt, wurde er auch Vertrauens- und Verbindungsmann zur SPD-Parteizentrale und vertrat stets die Schweinfurter SPD als Delegierter auf Parteitagen.

Kurze Zeit war er im Konsumverein tätig und wurde schließlich Wirt des Restaurants "Blaue Glocke" in der Bauerngasse gegenüber dem Zaughaus.

Bauerngasse 12 Metzger Oppenheimer, Gaststätte Nr. 10, Josef Säckler, Zur blauen Glocke
Bauerngasse 12 Metzger Oppenheimer, Gaststätte Nr. 10, Josef Säckler, Zur blauen Glocke

Im Jahre 1898 kandidierte Josef Säckler als erster Sozialdemokrat für die Reichstagswahlen und erzielte einen beachtlichen Erfolg.

1907 und 1912 zog er für den Wahlkreis Nürnberg I. in den Landtag ein.

1908 und 1911 wurde Josef Säckler ins Gemeindekollegium gewählt und 1914 in den Magistratsrat (heute Stadtrat) berufen.

1912 führte er die SPD in den Reichstagswahlkampf, unterlag jedoch knapp bei der Stichwahl mit dem Zentrums-Kandidaten. 1919 wurde er schließlich in die bayerische Nationalversammlung gewählt.

Josef Säckler gehörte dem gemäßigten Teil der Schweinfurter SPD an und war auch im bürgerlichen Lager sehr geschätzt.

Zum Parteivorsitzenden der SPD Schweinfurt wurde einmalig im Jahr 1913 gewählt.

Von 1919 bis zu seinem Tode am 15. Juni 1932 gehörte er dem Stadtrat an, ab Januar 1930 war er auch Dritter Bürgermeister der Stadt.