Die Wehranlagen

Die Wehranlagen mit dem Naturschutzgebiet "Saumain" ist eine zentral an der Südseite des Mains liegende Grünanlage mit hohem Erholungswert

Der Name wird von der geschichtlichen Gegebenheit abgeleitet, dass auf dem Gelände in der Zeit von 1831 bis 1864 das Schweinfurter Bürgermilitär, die sogenannte Schweinfurter Landwehr, ihren Exerzierplatz eingerichtet hatte.

Aus der ehemaligen Wehr wurden die Wehranlagen. Sie sind eine Oase der Erholung mit riesigen Liegewiesen, einem Springbrunnen mit Wasserspielen, einem großen Kinderspielplatz und einem liebevoll angelegten Teich. Lange Wege laden zum Joggen und Walken ein. Spaziergänger können eine reiche und abwechslungsreiche Vegetation bestaunen.

 

Mächtige Bäume am Rande des "Saumains"
Mächtige Bäume am Rande des "Saumains"

Die Wehranlagen liegen direkt an einem nicht befahrbaren völlig naturbelassenen Seitenarm des Mains, der heute mit den Uferzonen ein Naturschutzgebiet ist. Er zeigt auf 1,3 km Länge den Zustand des Mains vor seinem Ausbau als Wasserverkehrsstraße.

Der "Saumain" verfügt über schnell fließendes Flachwasser, bereichert von mehreren Schilfinseln, Weidengebüsch und Großflächen mit Schwimmpflanzen.

Er verfügt über eine außergewöhnlich große ökologische Vielfalt und ist ein wichtiger Bestandteil der günen Lunge Schweinfurts.

Die Schweinfurter Wehranlagen entstanden ab 1870. Carl Gottlieb Sattler ließ von da an bis ins Jahr 1883 Pflanzen aus Nordamerika aus ähnlichen Klimazonen nach Schweinfurt verbringen und in den Wehranlagen anpflanzen. Unterstützt wurde er dabei von Oberbürgermeister Carl Schultes.

Vor jener Zeit und insbesondere vor dem Mainausbau fand sich in diesem Bereich lediglich Auwald und Überschwemmungsgebiet.

Ab 1868 gab es hier auch einen Exerzierplatz und eine eine so genannte Flaniermeile, die sich "Wehr" nannte. Mit den Jahren entstand ein Park mit Radrennbahn, Tennis- und Fußballplätzen.

Aus jener Anfangszeit stammen Geweihbäume, Zerreiche, Roteiche, Hickorynuss und ungarische Eiche.

In den 1960ern wurde dann im Bereich der ehemaligen Gademann'schen Fabrik der Park erweitert, bevorzugt mit Pflanzen aus China, Japan und Korea.

Der "Saumain" wurde zu einem beispielhaften Naturschutzbereich in einem Stadtgebiet.

In den Wehranlagen gab es von 1879 bis 1944 den Schweinfurter Tierpark, der großen Zuspruch fand. Begrüßt wurde man am Eingang von einem Papagei und es gab Löwen, Tiger und Bären zu bewundern. Weiter sah man Affen, Gänsegeier, Steinadler, Stachelschweine, Zebras, Hirsche, Schafe und Ziegen.

Der einstige Schweinfurter Tiergarten um 1898
Der einstige Schweinfurter Tiergarten um 1898

weitere alte Ansichten der Wehranlagen siehe hier

 

 

 

Die Wehranlagen und das "grüne Haus" im Jahr 2004 (Danke an Isolde Miller)