Johann Christoph Schmidt

Johann Christoph Schmidt - Grabstichel und Radierung ca. 1724, Nürnberg von Hieronymus Böllmann - das Bild des jungen Johann Christoph Schmidt wurde für seine Leichenpredigt gestaltet
Johann Christoph Schmidt - Grabstichel und Radierung ca. 1724, Nürnberg von Hieronymus Böllmann - das Bild des jungen Johann Christoph Schmidt wurde für seine Leichenpredigt gestaltet

Umschrift: CAES . ACAD . NAT . CVRIOS . COLLEGA : DICT . PHAET . IV. OB.AN.AETAT.XXIV. JOHANNES CHRISTOPHORUS SCHMIDT . MED : DOCTOR etc. ILLUSSTR. mae

Die ovale Rahmung des Portraits wird oben von einer verzierten Kartusche durchbrochen. Diese enthält das Symbol der Leopoldina-Akademie, umrahmt von pflanzlichem Schmuck. Am unteren Ende der ovalen Umrahmung steht das Familienwappen Bausch-Schmidt, womit die Herkunft Johann Christoph Schmidts aus der familie des Akademiegründers Johann Lorenz Bausch unterstrichen werden soll.

Johann Christoph Schmidt war der im Jahre 1700 geborene Sohn des Johann Heinrich Schmidt und Enkel des Elias Schmidt.

Er hatte eine medizinische Ausbildung an den Universitäten Gießen (1718), Straßburg (1720) und Basel (1721), wo er auch promovierte. Trditionsgemäß nahm er auch eine Auslandsreise vor, die ihn in die Schweiz und nach Holland führte. Als Phaeton IV. wurde er bereits am 17. Dezember 1722 in die Leopoldina-Akademie aufgenommen.

Der Leichenpredigt des Johann Matthias Englert ist zu entnehmen, dass Johann Christoph Schmidt 1705 die fünfte Klasse und ab 1716 das Schweinfurter Gymnasium besuchte. 

1718 wechselte er an die Universität in Gießen, "woselbsten", so die Ausführung in der Leichenpredigt, "Er unter Manuduction des Hochberühmten Herrn Professoris Verdries den ganzen cursum Medicum innerhalb zwey Jahren absolviert" hat. "Von dar zoge Ihn der unvergleichliche Herr Dr. Scheide, Herr Dr. Salzmann und Herr Dr. Boecler Anno 1720 nach Straßburg, da Er denn in Praxis Medica, anatomicis und Botanicis, und zwar in dem berühmten Horto Medico daselbst vieles zu profitieren die erwünschte Gelegenheit gefunden. Anno 1721 begab Er sich auf die uhr-alte Universität Basel allwo Er nebst andern hochberühmten Professoribus den alten, und durch seine Schrifften in der Welt bekannten Herrn Dr. Zwinger in Cathedra zu hören das Glück gehabt; und weilen Er entschlossen daselbsten Gradum Doctoris anzunehmen so ist Ihm auch hiernächst solche hohe Würde nach vorhero dreymahl rühmlichst überstandenem Examine, und einer d. 30. Jun.d. a. gehaltenen Disputatione inaugurali: De Analogia regmi vegetabilis cum animali: in seinem 21.sten Jahr solenniter und omnium applausu conferiret worden. Nach seiner dergestalt mit vollem Ruhm geendigte Studio Academico wollte Er seine Augen und Gemüth von den Büchern in etwas abwenden und sich der Beschauung der Welt auf Reisen erlustigen weil die Gelehrsamkeit erst ihr rechte Vollkommenheit dadurch erhalten muß."

Johann Christoph Schmidt starb im Jahre 1724 mit wohl nur 24 Jahren. Mit ihm endete auch die Reihe der Leopoldina-Mitglieder der Familie Schmidt.

Auch sein Bruder Elias Heinrich Schmidt, ebenfalls Mediziner, geb. 1707, starb wenig später im Jahre 1732 im Alter von nur 25 Jahren. Die Bausch-Bibliothek ging damals auf den dritten Bruder Adam Heinrich Schmidt über.