Rundgang Stadtmauer Ost - 30 Minuten

Der untere Teil des Wiesenhüterturms
Der untere Teil des Wiesenhüterturms

Ausgangspunkt ist die Einfahrt / Ausfahrt des Parkhauses Am Marienbach, das gleichzeitig eine gute Parkmöglichkeit bietet.

Stehen Sie mit dem Rücken zur Einfahrt, so wenden Sie sich bitte nach rechts (Norden) und laufen Sie in die Grünanlage hinein. Sie sehen sogleich auf der linken Seite den Verlauf des Walls und nach dem kleinen Spielplatz wenden Sie sich sofort nach links. Sie laufen dann geradeaus direkt auf den Wiesenhüterturm zu. Hiervon ist noch der untere Teil erhalten und dieser präsentiert sich heute oben vom Wall aus gesehen nur noch wie eine Terrasse. Leider wurde der Turm um 1806 weitgehend abgetragen. erstmals lässt er sich nachweisen in einem alten Stadtbild aus dem Jahre 1595. Er dürfte ungefähr auf das Jahr 1400 zu datieren sein. Außer zu Verteidigungszwecken diente er auch als Wohnraum für reichsstädtische Bedienstete, woher wohl auch der Name abzuleiten ist.

 

Blick vom Weißen Turm nach Süden zum Wiesenhüterturm
Blick vom Weißen Turm nach Süden zum Wiesenhüterturm
Vom Wiesenhüterturm zum Weißen Turm Foto: Dieter Bauer 2014
Vom Wiesenhüterturm zum Weißen Turm Foto: Dieter Bauer 2014
Der Weiße Turm
Der Weiße Turm

Folgen Sie nun weiter dem Weg unterhalb des Walles nach Norden zum nächsten Turm, dem so genannten "Weißen Turm". Von diesem Turm ist lediglich das ca. 4,5 m tief in der Erde steckende Fundament und ein etwa 5,5m aus der Erde ragender Stumpf erhalten. Die Mauerstärken betragen jeweils rund 1m. Im Bereich des Turmes befand sich auch eine Schießanlage der Schweinfurter Schützen. Aus schriftlichen Quellen ist bekannt, dass der Turm nach seiner Zerstörung im Markgräfler Krieg um 1563/1564 in größerem Umfang erneuert wurde. 1588 legte man unterhalb dieses Turmes eine Schanze an, die im 30-jährigen Krieg von den Schweden ausgebaut und verstärkt wurde. Sie ist im Gelände noch nachvollziehbar. Auf Druckgrafiken des 19. Jhdt. ist er bereits nicht mehr abgebildet. Der Turm wird nur bei offiziellen Stadtführungen, die jeder buchen kann, geöffnet, denn vom Turm aus führt auch unterirdischer Gang ein Stück Richtung Innenstadt.

Der Gang vom Weißen Turm unter den Ostwall
Der Gang vom Weißen Turm unter den Ostwall

Den unterirdischen Gang im Weißen Turm können Sie nur im Rahmen von organisierten Stadtführungen, z.B. "Schweinfurt von oben und unten" besichtigen!

Blick auf die Obertorschanze
Blick auf die Obertorschanze

Gehen Sie nun weiter auf dem unteren Weg in gleicher Richtung - der Wall oben lässt sich später besichtigen - und durchqueren Sie das mit einer Holzkonstruktion versehene Rondell und laufen Sie den weg hinunter auf dem unteren Weg entlang des Teiches und eines kleinen Spielplatzes. Sie erkennen nun geradeaus die mächtigen Mauern der Obertorschanze.

Gedenkstein für General Wrangel
Gedenkstein für General Wrangel

Diese reicht als Stadtbefestigung des oberen Walls bis in das 16. Jahrhundert zurück. Die Schanze wurde unter dem schwedischen General Carl Gustav v. Wrangel, der Schweinfurt in den Jahren 1647/1648 besetzt hielt, in ihrer heutigen Form zum Schutze der Stadt ausgebaut. An der Ecke der Schanze finden Sie auch das Wappen, das mit seiner Inschrift hieran erinnert und zur damaligen Zeit angebracht wurde.

Der Wallgraben
Der Wallgraben

Von dort sehen Sie den weiteren Wegverlauf entlang der Schanze. Gehen Sie jedoch ein Stück zurück und wählen Sie den Weg, der nach oben führt über den Holzsteg, der den Wallgraben überbrückt. Von dort aus können Sie gut den Verlauf des einstigen Wallgrabens nachempfinden, durch den der untere Weg führt.

Steinkreis v. Baumberger
Steinkreis v. Baumberger

Folgen Sie dem Weg weiter hinauf und biegen Sie an der nächsten Wegkreuzung links ab. Von dort aus führt geradeaus der weitere Weg, falls Sie den großen Stadtmauer- rundgang gewählt haben.  Für den kurzen Rundgang gehen Sie jedoch nach links die Treppe hoch. Sie kommen nun an den großen Steinkreis des leider bereits verstorbenen Künstlers Franz Baumberger. Es handelt sich um den aus 12 Teilen geformten "Menhir-Steinkreis-Kraftort". Das Kunstwerk wurde übrigens von Schweinfurter Beatbands mit der Veranstaltung "Klassentreffen" unter Mithilfe weiterer Sponsoren (Sparkasse Schweinfurt und Fa. Maincor AG) gestiftet. Diese Schweinfurter Beatbands der 60er und 70er Jahre "erspielen" in regelmäßigen Abständen Kunstwerke für die Öffentlichkeit Schweinfurts.

Der Samtturm
Der Samtturm

Gehen Sie nun weiter und Sie erreichen nach ca. 50 m den Samtturm, der 1561 als Teil der Stadtbefestigung an der heute noch bis dorthin verlaufenden Stadtmauer erbaut wurde. Er diente übrigens um 1900 herum der bekannten Familie Sattler als Gartenhaus.

Der Jägersturm
Der Jägersturm

Folgen Sie der Stadtmauer wieder nach Süden. Der Weg macht eine Kurve nach links und wieder nach rechts und Sie stoßen nach ca. weiteren 50 m auf den neu bedachten (rekonstruierten) Jägersturm, ebenfalls ein Teil der östlichen Befestigungsanlage.

Der Jägersturm vom Wall aus gesehen
Der Jägersturm vom Wall aus gesehen

Gehen Sie nun ein Stück zurück und durch den Mauerbruch in die oberhalb der Mauer laufende Straße. Wenden Sie sich nun wieder südwärts Richtung Parkhaus/Ausgangspunkt. Den Jägersturm können Sie noch von oben betrachten, dann laufen Sie die Straße weiter und am Ende nach links an der Brauerei vorbei, dann rechts oberhalb des Walls weiter südwärts Richtung Parkhaus, entlang der historischen Häuserreihe oberhalb des Walles. Sie kommen nun am Weißen Turm und am Wiesenhüterturm vorbei, die vom Wall aus lediglich eine Terrasse bilden.

Die historische Häuserreihe oberhalb der Stadtmauer
Die historische Häuserreihe oberhalb der Stadtmauer

Laufen Sie nun weiter bis zum Ende des Weges und dort die Treppe hinunter in die Rückertstrasse. Sie befinden sich nun an dem Ort, an dem einst das Mühltor stand. Wenden Sie sich nach links und sogleich wieder nach rechts die Treppe hinauf. Halten Sie sich dann direkt links der Stadtmauer entlang.

In der Weinstube S`Türmle
In der Weinstube S`Türmle

Sie gelangen nun in den Bereich der jüngst frei gelegten Stadtmauer mit den beiden alten Pulvertürmen. Laufen Sie den gesamten Wehrgang ab.

Der erste der beiden Türme von der Rückertstraße aus gesehen beherbergt heute das charmante Weinstüble "s'Türmle". Originell und empfehlenswert!

Der zweite Turm dient als Treppenhaus in den Stadtgraben. Gehen Sie jedoch kurz rechts die Treppe hoch und werfen Sie einen Blick auf die Salvatorkirche (siehe dort unter Sehenswürdigkeiten). Danach steigen Sie in den Stadtgraben hinunter.

Der zweite Pulverturm dient heute als Treppenhaus
Der zweite Pulverturm dient heute als Treppenhaus
Die beiden Pulvertürme - im rechten Turm die Weinstube "s'Türmle"
Die beiden Pulvertürme - im rechten Turm die Weinstube "s'Türmle"

Sie befinden sich nun im Stadtgraben. Aus dem Turm kommend blicken Sie die Stadtmauer entlang bis zu deren Südende, an dem Klettersportler ihr Können regelmäßig darbieten und auch für Gebirgstouren trainieren. Dahinter befindet sich eine Skateboard-Bahn und ein Weg führt direkt hinunter zum Main.

Wenden Sie sich jedoch nach links. Sie befinden Sich nun im Zentrum des Stadtgrabens des unteren Walls.

Die beiden Pulvertürme wurden zwischen 1371 und 1402 errichtet und haben wohl ab 1418 als Pulvertürme gedient, denn in diesem Jahr hat der Rat der Stadt erstmals eine Kanone in einer Gießerei bestellt.

Links neben diesem Haus in der Rückertstraße stand das Mühltor
Links neben diesem Haus in der Rückertstraße stand das Mühltor
Gedenkinschrift an obigem Hausanwesen
Gedenkinschrift an obigem Hausanwesen
Die alte "Bach-Villa" in neuem Glanze
Die alte "Bach-Villa" in neuem Glanze

Lassen Sie die mächtigen Mauern auf sich wirken und kehren Sie anschließend durch die Platanenallee zum Ausgangspunkt zurück. Beachten Sie noch die beiden Hinweistafeln an der Stadtmauer zur Geschichte und zum Mühltor. Vergessen Sie auch nicht, die neu renovierte "Bach-Villa" zu betrachten. Hier wurde durch die Gesellschafter der Fa. R-Plast Rolf Treutlein und Martin Winter ein altes Stück Schweinfurt in vorbildlicher Weise wieder ins Leben gerufen. Die alte Villa aus dem 19. Jahrhundert ist nun ein richtiges Schmuckstück!

 

Alte Fotos der Villa siehe hier: (Danke an Rolf Treutlein)