Der Wengertsturm - auch Friedensburg genannt

Der Wengertsturm 1945 - aus der Sammlung Edgar Kolb
Der Wengertsturm 1945 - aus der Sammlung Edgar Kolb
Vergrößerung des Wengertsturms auf einer alten Oberndorf-Grußkarte - dort Friedensburg genannt
Vergrößerung des Wengertsturms auf einer alten Oberndorf-Grußkarte - dort Friedensburg genannt

Oberndorf war einst auch ein Weinbauort. Davon ist heute ebenso wenig übrig wie von dem einstigen Wengertsturm, der auf der Flurnr. 968/2 einst situiert war, und der der Bewachung der einstigen Weinberge diente.

Zunächst gab es an jener Stelle eine Hütte, die Beerenhütte genannt wurde. Im Jahre 1884 wurde schließlich eine Vergrößerung dieser "Beerenhütte" vorgenommen und erhielt den Namen "Friedensburg". Auf die einstöckige Beerenhütte hatte man wohl zwei weitere Stockwerke aufgesetzt. (so in Chronik Schirmer u. Köppel) Im Erdgeschoss hatte der Turm ein Kreuzgewölbe.

Zuletzt wurde der Turm lediglich noch als Aussichtsturm genutzt.

Nicht aufklärbar ist das tatsächliche Alter des untersten Geschosses des Turmes, der ehemaligen Beerenhütte. Mutmaßlich und Abgleichungen mit alten Karten zufolge, auf denen dieses Bauwerk fehlt, dürfte das Gebäude nach dem 30-jährigen Krieg errichtet worden sein.

Der Name Friedensburg könnte auf den Friedensschluss nach dem deutsch-französischen Krieg zurückzuführen sein, der in Oberndorf groß gefeiert wurde; auch wurde eine Friedenslinde gepflanzt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm von amerikanischen Truppen beschossen und beschädigt, da dort eine Verneblungsanlage gestanden haben soll, die Luftangriffe behindern sollte ( so Bernd Köppel).

Seit den Sechziger-Jahren des 20. Jahrhundert ist der nichts mehr von dem Turm zu sehen. Warum und unter welchen Umständen er verschwand ist unbekannt.

Die Ruine vor dem endgültigen Abriss - vielleicht auch die einstige "Beerenhütte"
Die Ruine vor dem endgültigen Abriss - vielleicht auch die einstige "Beerenhütte"