Metzgergasse Nr. 16 - eine gut erhaltene Hofanlage des 16. Jahrhunderts

Das Eingangsportal
Das Eingangsportal

Das Anwesen Metzgergasse Nr. 16  ist eine sehr gut erhaltene Hofanlage des 16. Jahrhunderts. Das Haus wurde von Balthasar Rüffer II. und kurze Zeit von Balthasar Rüffer III. bewohnt. Die genaue Baugeschichte ist nicht bekannt. Aufgrund eines steinernen Renaissancewappens, das im Jahre 1925 unter Bauschutt im Hof des Anwesens gefunden wurde, könnte der Schluß gezogen werden, dass das Haus auch Wohnhaus des Conrad Senf (gest. 1576) gewesen ist. Dies kann daraus geschlossen werden, dass das Wappen die Jahreszahl 1570 enthält, das Monogramm C.S. und eine Senfstaude, welches dem Senf`schen Familienwappen entspricht. Es könnte also direkt nach dem ersten Stadtverderben aufgebaut worden sein. Ein Teil des Anwesens geht auf die Zeit vor dem Stadtverderben zurück. 

Das EingangsportaL um 1900
Das EingangsportaL um 1900

An drei Stellen des Hauses ist das Ehewappen Rüffer-Kaltenhöfer, erhalten, wovon eines auf das Jahr 1594 zu datieren ist (Rüffer II. der 1588 aus Würzburg nach Schweinfurt übersiedelte).

Bis auf den südlichen Anbau ist das Anwesen im Kern zumindest auf jene Zeit zurückzuführen. Das Haus in der heutigen Form ist das Ergebnis eines Umbaus aus dem Jahre 1732 unter Hofrat Fehr.

Die Eingangstüre ist ein Barockportal mit dem Ehewappen Fehr/Gampert über dem Eingang.

Bei dem Gebäude handelt es sich um eines der wenigen Anwesen, die das zweite Stadtverderben im 16. Jahrhundert überdauerten. Das Haus ist mit seinen Stukkaturen auch innen sehenswert, jedoch in der Regel nicht zugänglich.

Edgar Lösch beschreibt in seiner Dokumentation zur Altstadtsanierung die Sanierung durch die Eigentümerfamilie: "Das für die Altstadtverhältnisse mit 1066 Quadratmetern ungewöhnlich große Anwesen befindet sich seit 1898 in Familienbesitz. In diesem Jahr erwarb der Glasermeister Michael Stubenrauch das Grundstück von den Fabrikanten Karl und Georg Kraus. Erbauer des Gebäudes war Conrad Senf (Sempf). Der Glasermeister Stubenrauch unterhielt auch einen Bootsverleih unterhalb der Harmonie, dort wo am Geberstieglein noch im 19. Jahrhundert die Lohn- und Weißgerber ihre Felle im Main wuschen. Den Bootsverleih gibt es schon lange nicht mehr."

"Von besonderem Wert ist die noch fast vollständige frühbarocke Raumgestaltung im 1. Obergeschoss."

 

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Historische Fotos

Barocke Stuckdecke mit Gemälde im Innern des Gebäudes, aufgenommen um 1900
Barocke Stuckdecke mit Gemälde im Innern des Gebäudes, aufgenommen um 1900

Doch auch die Metzgergasse als Ganzes hat Flair...

Blick von der Rathausterrasse in die Metzgergasse
Blick von der Rathausterrasse in die Metzgergasse
Die Metzgergasse im Mai 2012
Die Metzgergasse im Mai 2012
Hinterhof des Ateliers Petra Blume in der Metzgergasse 16
Hinterhof des Ateliers Petra Blume in der Metzgergasse 16