Bunker

Die einzelnen Bunker siehe links in den Untergruppen!


Derzeit kann nach Anfrage nur der Bunker in der Ernst-Sachs-Straße innen besichtigt werden (A8).

Die Stadt strebt jedoch an, auch den Bunker A4 bei der Goetheschule in der Degnerstraße zugänglich zu machen.

Bunkerplan
Bunkerplan

94 Städte im "Deutschen Reich" galten im Zweiten Weltkrieg als Ziel von Bombenangriffen als besonders gefährdet. Der Reichsführung war klar, dass die Bevölkerung in den Kellern des Hauses nicht ausreichend geschützt werden konnte. deshalb wurde im Jahr 1940 das "LS-Führerprogramm" als Sofortprogramm zur Errichtung von Luftschutzbunkern ins Leben gerufen.

Als Standort der Schwerindustrie gehörte Schweinfurt selbstverständlich zu den besonders gefährdeten Städten. Materialmangel hatte zur Folge, dass lediglich 56 Städte in Deutschland mit Bunkern versehen werden konnten.

Schweinfurt blieb von Kürzungsmaßnahmen unberührt. Der Bau des ersten Hochbunkers erfolgte im November 1940. Vorgesehen waren 13 bis 14 Bunker, die auf die Wohn- und Industrieviertel verteilt werden sollten. In der Planung war damit, dass mehr als 9000 Menschen Schutz in Bunkern mit 4m-Betonwänden finden sollten. Der Standort der Bunker wurde dabei von der Stadtverwaltung festgelegt, die darauf achtete, Bunker dort zu platzieren, wo die Baustruktur am wenigsten Schutz bot, vor allem in den Stadtrandgebieten, wo vorwiegend kleine Häuschen das Stadtbild prägten.

Bunker in der Ernst-Sachs-Straße heute (A8)
Bunker in der Ernst-Sachs-Straße heute (A8)

Am heutigen Bergl wurden 3 Bunker gebaut (siehe Plan oben A1, A2 und A3) 1 Bunker am Hauptbahnhof (A10), in der Gartenstadt ebenfalls 3  (A5, A6 und A7) und in Oberndorf 1 Bunker (A8). Hinzu kam der Bunker an der Goetheschule (A4) und der am Spitalseeplatz (A13).

Schließlich bauten die drei Schweinfurter Großbetriebe im Jahr 1943 auf ihrem Werksgelände jeweils einen Luftschutzbunker hoher Qualität, insbesonders, um die Arbeitskräfte dort rechtzeitig schützen zu können. In einer Verordnung wurden die Eigentümer der Häuser in der Innenstadt, die regelmäßig unterkellert waren, verpflichtet, diese "bombensicher" auszubauen. Für die Öffentlichkeit boten sich dabei die insbesondere Brauereikeller an, ganz besonders die Keller der Brauerei Roth, die sich in vier Etagen in den Untergrund ziehen.

Während die Luftschutzkeller häufig den Bombardements nicht standhielten und auch zu Todesfallen wurden, hielten alle Hochbunker den Bombenangriffen stand. Es kam in den Bunkern kein einziger Insasse ums Leben.

Viele Bunker wurden nach dem Krieg zunächst sich selbst überlassen. In der Zeit des "Kalten Krieges" jedoch erlebten sie eine Renaissance. So wurden Bunker neu ausgestattet, technisch aufgerüstet, und z.B. der Bunker in der Ernst-Sachs-Straße (A8) zum "Atombunker" aufgerüstet.

 

Eine hochinteressante Abhandlung zu den Schweinfurter Bunkern finden Sie hier