Die DDR öffnet am 9. November 1989 die Grenze - Besuche in Schweinfurt

Dem Hilferuf, nach der Grenzöffnung am 9. und 10. November 1989 ausreisewillige DDR-Bürger aufzunehmen, entzog sich das grenznahe Schweinfurt nicht. In einer spontanen und engagierten Aktion wurden die Stühle aus der Stadthalle geschleppt, 200 Feldbetten dort aufgebaut.  Die "Neubürger"  kamen am 10. November 1989 ab Mitternacht, genau 117, Kinder, Mütter, Väter. Wartburg, Trabi, Skoda und Lada standen vor der Stadthalle und dahinter. Jeder versuchte sich bestmöglich zu informieren und technische Artikel zu erlangen, die es in der DDR nicht gab und somit ein besonderes Objekt der Begierde waren, z.B. der Spielecomputer Commodore C64, der damals schon 7 Jahre auf dem Markt war.

Trabbis und Wartburgs wurden voll geladen, bis nichts mehr in den Kofferraum rein ging. Und Naschereien und sonstige Köstlichkeiten wurden schnellstmöglichst getestet....

Die Freude über die gefühlte Wiedervereinigung und die Hilfsbereitschaft war bei den Schweinfurtern groß. Bewirtung und Übernachtungsmöglichkeiten in der Schweinfurter Stadthalle gehörten selbstverständlich dazu!

Auch das Schweinfurter Tagblatt wurde eifrig studiert!

Die Stadthalle war mit Notbetten gefüllt!

Noch heute sprechen die Schweinfurter über dieses Ereignis, das sich in eines Jeden Gedächtnis eingebrannt hat!

 

Fotos: Lazlo Ruppert