Schweinfurts letzte Straßenbahnschaffnerin

Babette Stegner im Jahre 1917 in ihrer streng wirkenden Straßenbahnuniform im Alter von 24 Jahren
Babette Stegner im Jahre 1917 in ihrer streng wirkenden Straßenbahnuniform im Alter von 24 Jahren

Die letzte Schaffnerin der Schweinfurter Pferdebahn war Frau Babette Stegner, in Königshofen geb. Wilhelm und wohnte zuletzt in der Haylmannstraße 24. Sie war zunächst vor dem Ersten Weltkrieg bei einer Familie Ballinger als Kindermädchen und Verkäuferin tätig. Während der Ersten Weltkriegs wurde sie dann als Pferdebahnschaffnerin in Schweinfurt dienstverpflichtet und verrichtete diese Aufgabe stetig bis zur Einstellung der Bahn im Jahre 1921.

Die Pferdebahn, von der sie zu Lebzeiten immer wieder gerne erzählte, wurde am 05. Mai 1895 eröffnet und führte vom Marienbach bis zum Hauptbahnhof. Es war einem Interview zu ihrem 70. Geburtstag zu entnehmen, dass es die schönste Zeit im Leben von Frau Babette Stegner war. "Fast täglich bekam ich Blumen", berichtete sie in jenem Gespräch mit dem Schweinfurter Tagblatt, "auch von Regierungsräten und anderen hohen Herren, die damals noch keine Autos besaßen und somit die Schweinfurter Straßenbahn gerne nutzten." Frau Stegner war bis zum Ende der Pferdebahn eine sehr zuverlässige und beliebte Schaffnerin. Mit der Einstellung der Bahn ging ein sehr schönes Kapitel in ihrem Leben zu Ende. 

Die Pferdebahn vor dem Eingang zum alten Friedhof in der Schultesstraße; zu jener Zeit stand noch das alte Kriegerdenkmal, die Löwen flankieren auch heute wieder den Eingang zum alten Friedhof
Die Pferdebahn vor dem Eingang zum alten Friedhof in der Schultesstraße; zu jener Zeit stand noch das alte Kriegerdenkmal, die Löwen flankieren auch heute wieder den Eingang zum alten Friedhof