Ein Schweinfurter Testament aus dem 17. Jahrhundert

Bei dem nachstehend vorgestellten Testament handelt es sich um dasselbe des Schweinfurters Johann Georg Uhl, der im Jahre 1698 verstarb.

Vorausgeschickt deshalb im Folgenden etwas über die Person des Erblassers (Text: Dietger Braun)

 

 

Johann Georg Uhl (um 1650 - 1698) 

Johann Georg Uhl wurde um 1650, vermutlich in Schweinfurt, geboren und heiratete ein erstes Mal am Dienstag, den 15.01.1678, in Schweinfurt die Anna Rosina Schubert, dort (?) geboren um 1655.

 

Von Johann Georg ist nur noch bekannt, dass er „meister des satlerhandwerks und zugleich gastgeber zum hirsch“ war. Er wohnte am Steinweg.

 

Aus seinem Testament vom 11.04.1698[1] sind uns vier zu diesem Zeitpunkt noch lebende Kinder aus dieser Ehe, alle geboren in Schweinfurt und dort evangelisch getauft, bekannt:

 

Daniel, geboren am 04.10.1679, siehe (X/646)

Tobias, um 1681 geboren

Paulus, um 1683 geboren

Anna Margaretha, um 1685 geboren.

 

Johann Georg ehelichte nach dem Tod der Anna Rosina erneut. Seine zweite Frau hieß Margaretha Held, sie wurde um 1650, vermutlich in Schweinfurt, geboren. Aus dieser Ehe gibt es (laut Testament) keine gemeinsamen Kinder.

 

Sein Testament, in dem er ein Erdbegräbnis anordnete, gibt uns Aufschluss über die Verteilung seiner Hinterlassenschaft: seinen vier Kindern erhielten bei seiner Wiederverheiratung „.. zwey drittheil .. des inventarium“, dessen Größe ein Vormundschreiber zu ermitteln und notieren hatte. Ferner wissen wir, dass er aus seinem verbleibenden einen Drittel seinen drei Söhne zusätzlich je 33 1/3 Gulden, seiner gebrechliche Tochter jedoch 50 Gulden vererbte, alles andere, „es habe nahmen, wie es wolle“ fiel an seine Frau Margaretha. Zum Zeitpunkt der Testamentslegung lag er im Bett und war „.. bey schwachen leib, dabey aber guten Sinnen, vernunfft und verstand ...“ Er konnte nicht schreiben, war „schwachhörig“ und lag wohl schon auf den Tod, denn sein Testament wurde am 18.05.1698, also nur etwa 5 Wochen später, eröffnet.

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Und so sieht das Originaltestament aus:


Quelle: Stadtbibliothek Schweinfurt