Riverboat - eine Schweinfurter Discothek

zusammengestellt von Thomas Bauer - vielen Dank!

Die Discothek Riverboat

 

Jürgen Grosse, geboren 1948 in Schönebeck, als Sohn einer Schaustellerfamilie.

Er lernte Tierpräparator und sein Vater war es, der ihm riet sich in Schweinfurt niederzulassen.

Hier  gab hier keine Konkurrenz in seinem Beruf. Im Naturkunde-Museum Schweinfurt sind heute noch viele seine Arbeiten zu sehen und man wollte ihn später auch als Museumstechniker dort einstellen. Doch er entschied sich anders. Mit seiner „Rolling Disco“ und Schachteln voller Singles war er nebenbei als DJ unterwegs und trug, über seine Musikauswahl, Stimmung  in damalige Tanztreffs wie das „Jet Set“ in der Luitpoldstraße und die „Kupferkanne“ in Hammelburg.

 

1975 übernahm Jürgen Große den „Wallbräukeller“ von Max Jahn, welcher diesen 19 Jahre lang betrieben hatte.  Der „Wallbräukeller“ hatte anfangs Tanzsaal Charakter.  Musik kam immer noch

aus der „Rolling Disco“ und die Single Sammlung wuchs.  Nachdem die Stadt Schweinfurt diesen Tanztreff, per Vorschriften, zur Discothek auswies, musste sich Hr. Große  beugen.

„Wenn ich schon eine Discothek sein muss, dann machen wir das auch richtig“.

Das war dann der Startschuss für die Discothek Riverboat.

Mit dem Erstehen der Baranlage des Schweinfurter Kinos Cinema, ging es mit der Ausstattung voran. Später folgte die legendäre 9 Meter lange Bar in der Form eines Schiffes aus der Gaststätte „Alte Liebe“ am Postplatz. Weiter ging es mit einer Einrichtung, welche man mit einem LKW aus Mainz nach Schweinfurt geholt hatte.

Seine Vorliebe für nautische Dekoration war es, welche nach und nach den Flair des Riverboats schuf.

 

Vor allem an Fasching sah man den Chef in einem Kapitänsanzug. Die Mannschaft hielt zusammen. Da gab es einen Elektriker, welche sich über das Optimieren der Stromanlage machte und auch Freunde und die DJs brachten ihre Talente in den Ausbau des Riverboats ein.

 

Inspiriert von einem Tanzkurs bei der Tanzschule Fiedler veränderte man das Musikprogramm. Klassische Tanzrunden wurden gespielt, was wiederrum die Tanzschüler Schweinfurts ins Riverboat zog. Interessant waren auch die Öffnungszeiten. Sonntags wurde schon um 14.00 Uhr geöffnet ,damit Jugendliche unter 18 Jahren auch in den Genuss eines Dikothekenbesuchs kamen.

 

Um 20.00 Uhr starte dann die Discothek, welche dann um 22.00 Uhr nach einer Runde „Fahrstuhlmusik“.  Denn man musste dafür Sorge tragen, dass die Minderjährigen den Saal verließen.

 

Man musste sich dann den Wettbewerb stellen. Das Chalet im „Zementrum“ gab es bereits und es folgte das Barbados. Das Barbados machte etwas Neues. Sie hatten Türsteher, welche nicht jeden reingelassen haben. Man musste schon sehr ordentlich gekleidet sein oder Beziehungen haben.

„In ist, wer drin ist“.

Anfang der 80er wurden dann Tanzfahrten auf dem Mainschiff „Franconia“ veranstaltet.

Die transportable Musikanlage, 3 DJs und verschiedene Künstler unterhielten hunderte von Gästen auf dem Main. Es war, aufgrund der Konkurrenz, schwieriger geworden das Riverboat zu betreiben.

1989 war das Ende des Riverboats eingeleitet. Man hatte andere Pläne mit dem Anwesen.

Jürgen Grosse wollte das Grundstück zwar kaufen, was aber nicht möglich war und er übernahm die Gaststätte Wallbräu am unteren Wall. Heute steht auf dem Gelände ein großes Mehrfamilienhaus.

 

Gemälde von Eberhard Wolff, danke an Kurt und Margarete Fleischmann
Gemälde von Eberhard Wolff, danke an Kurt und Margarete Fleischmann

Getränkekarte:

Speisekarte: